Moin Andi! Kannst du dich zum Einstieg einmal kurz skizzieren? Alter,
Größe und Herkunft. Was sind die wichtigsten Bikes im Stall?
Ich bin Andi. In der Werkstatt bin ich Dr. Knubb. 35 Jahre jung, Meenzer Bub. Ich habe eine Ausbildung zum Schlosser, eine zum Elektriker und hab meinen „Master of Science in Engineering“.
Die wichtigsten Fahrzeuge zu benennen, ist schwierig. Ich wechsle doch öfters mal. Aber der harte Kern sind meine BMW R80 G/S von 81 in einem patinierten Zustand und meine weiße Custom SR500. Die fahre ich schon fast täglich. Sonst stehen noch XT500, BMW R100RS, K100, Honda, Herkules, Suzuki und Co. herum, die aber selten bewegt werden. Ein bunt gemischter Haufen in der Garage.
Auf YouTube kann man sich durch eine stattliche Ansammlung verschiedener
Umbauten klicken. Wie lange gibt es deinen Workshop schon? Wie bist du
dazu gekommen und was war bisher dein Lieblingsprojekt?
Grundsätzlich gibt es den „Workshop“ schon seit ich ein Kind bin. Angefangen mit Lego und Seifenkisten. Dann über Mofa zu den größeren Mopeds. Ich hatte das Glück, noch ein 2-Takt Kind mit den alten Puch, Herkules, Kreidler sein zu dürfen. Hatte also eine „klassische“ Laufbahn. Die Werkstatt war damals ein kleiner Raum im Elternhaus, der für jeden Blödsinn herhalten musste. Wie oft hat sich da meine Mutter gefreut, wenn die Abgase hoch in die Küche gezogen sind.
In dieser „Werkstatt“ wurde dann auch meine erste Firma KA-Winch gegründet, durch die ich selbstständig meine Räume vergrößern konnte. Am Ende habe ich dann wieder zurück zu den Motorrädern gefunden und angefangen, diese nach meinem Geschmack zu verfeinern. Da ich manchmal nicht die richtigen Infos oder Hilfen gefunden hatte, habe ich mir dann vorgenommen, selbst alles zu dokumentieren und zu filmen, um anderen Leuten damit helfen zu können. So ist dann der Insta- und der YouTube-Content entstanden. Natürlich hat jedes Projekt auch seine Ups and Downs.
Ein Lieblingsprojekt gibt es bis jetzt nicht bei mir. Jedes Projekt ist komplett neu und jedes Mal versuche ich, es durch neue Herausforderungen spannend zu machen. Ich habe zum Beispiel schon seit langem die Idee, in einem Projekt das Gießen von Aluminium in Sandformen zu lernen. Mal sehen, wann das passiert.
„Technik hat mich von der ersten Sekunde an schon immer fasziniert, und während andere Kinder mit ihrem Gameboy gespielt haben, habe ich mir das Lego-Technik meines großen Bruders ausgeborgt und die Modelle neu aufgebaut oder auch umgebaut.
Nach meinem Schulabschluss am Gymnasium habe ich eine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht und anschließend ein MSc.Maschinenbaustudium an einer TH absolviert. Wenn ich nicht gerade in der Werkstatt stehe, verbringe ich meine Freizeit mit Kitesurfen oder bin in den Bergen beim Wandern oder Skifahren.“
Ich fahre auch Flat Track, bin aber ein absoluter Newbie. Ich bin mehr der Schrauber und fahre selbst eher wenig Motorrad. Die nächsten Projekte, die in der Garage bereits warten, sind zwei ältere BMW. Einmal eine K100 Vierzylinder und dann noch eine R100RS Boxer von 1976. Wenn die beiden fertig sind, würde ich gerne eine XS650 nach meinem Geschmack umbauen. Die Liste in meinem Kopf ist noch viel länger, aber das wären erstmal die nächsten „geplanten“ Projekte. Meistens finde ich dann aber zufällig interessante Motorräder, die dazwischenkommen und umgebaut werden. Langweilig wird es also nie. Es sind eher immer zu viele Projektideen in der Pipeline.
In Staffel 3 zeigt euch Andi auf Youtube, wie er sich für die Saison 2024 ein Flat Track Bike aufbaut. Zusätzlich geht er auf die Kosten ein.
Bei der Flat Track SR500 gab es eigentlich kaum Herausforderungen. Ich hatte mir wenig vorgenommen. Was aber sehr spannend für mich war, war die Änderung des Lenkkopfwinkels. Das hatte ich davor noch nie gemacht und musste extra vorab eine Rahmenlehre dafür anfertigen.
Bei den Projekten für die Straße ist es am Ende IMMER die technische Abnahme mit allen
Eintragungen. Es ist jedes Mal ein enormer Aufwand und sehr mühselig. Da ich aber legal
fahren möchte, muss ich da einfach durch. Da mein erstes Rennmotorrad keine Abnahme braucht, war es wie eine Erlösung für mich.
Welches Projekt gehst du nach dem Flat Track Umbau an?
Die R100RS. Wie genau ist noch nicht klar. Wer sich aber interessiert, geht am besten auf meinen Kanal. Das Projekt startet bald. Die R100RS soll dann meine R80G/S ablösen, damit ich diese anschließend zu einer Art HPN Replika umbauen kann. Ein Traum ist es dann, damit auf Reisen in andere Länder zu gehen.
Gibt es Teile von KEDO, die dir besonders gefallen oder geholfen haben?
Grundsätzlich ist es klasse, dass es einfach fast alles für die XT und SR500 in eurem Shop gibt.
Man braucht sich beim Kauf einer SR oder XT kaum Gedanken über den Zustand zu machen, weil man ohne Ende Ersatzteile bei euch bekommt. Wie man bei meinem Flat Track Projekt sieht, hatte ich am Anfang nur einen Rahmen, eine Schwinge und den Motor.
Wir haben gesehen, dass du mit deinem Bike auch im Urlaub unterwegs
bist. Wo geht es als nächstes hin? Und was war bisher dein Lieblingstrip?
Das erste Rennen, das ich mit dem Flat Track Bike besucht habe, war das Flatland360 bei Bockhorn. Die Tage dort waren wie Urlaub. Das Wetter hat gepasst und die Leute vor Ort waren super herzlich und man hat sich direkt aufgenommen gefühlt. Kleine Reisen mache ich dann gerne mit meinem Defender als Camper und lade das Bike hinten auf den Träger. Mein Lieblingstrip war bisher die Reise nach Sardinien mit meiner BMW R80 G/S. Sardinien bietet einmalige leere Straßen und Landschaften bei angenehmen Temperaturen. Das werde ich auf jeden Fall wiederholen. Vielleicht solltet ihr von KEDO mal eine Sardinien Reise mit den Eintöpfen als Event machen oder verlosen?
Ich weiß nicht genau, was es ist, aber die alten Bikes haben irgendwie mehr Seele. Vielleicht liegt es auch daran, dass alles etwas ruppiger ist und man die Maschine mehr spürt und riecht. Die meisten wissen vermutlich, was ich meine. Alleine wenn man an den schönen vergasererzeugten und ungefilterten 2- und 4-Takt Geruch denkt. Grundsätzlich macht es eben auch mehr Spaß, wenn man alles sehr einfach selbst am Motorrad reparieren kann. Wenn man irgendwo alleine steht und die Zündkontakte säubert, damit der Funke wieder an der richtigen Stelle entsteht. Oder wenn das Bike bei der Flussdurchfahrt abgesoffen ist und man den Motor schnell teilzerlegt…
Es sind halt keine modernen Plastikmotorräder ohne Sound, die bei Kleinigkeiten direkt Fehlercodes anzeigen und man anschließend in die Werkstatt muss.
Vielen Dank, Andi.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den kommenden Projekten! Es wird sicher viel zu berichten geben.