Haselrodeo #5 – Dirt-Love Balance

Ein Motorrad Zeltlager in Ibbenbüren.

Klassische Enduros, Stoppelfeld, Steinbrüche und ein paar Liter Wahnsinn....

Also, wer noch nichts vom Haselrodeo gehört hat, muss sich folgendes Szenario vorstellen:
Man trifft sich mit 100 Gleichgesinnten an einem Wochenende in der Nähe von Ibbenbüren (bei
Münster) und dort ballert man dann am ersten Tag über einen Stoppelfeld „im Kreis“ und am
zweiten Tag durch 4 bis 5 unterschiedlich krasse Steinbrüche…
Das ist richtig geil und macht derbe gute Laune!

Mopeds sind bis maximal Baujahr 1995 erlaubt. Am besten hat man Stollenreifen und viel Federweg. Alte Enduros eignen sich hervorragend, z.B.: XT 500, TT 500, XR 600 R, DR 350 etc… Voraussetzung ist allerdings eine Strassenzulassung – da man vom Fahrerlager auf eigener Achse zu den Steinbrüchen hin & her sowie zum Feld fahren muss.

Ein Haselrodeo Augenzeugen Bericht

….Basti war in diesem Jahr auf dem Haselrodeo unterwegs und hat uns einen feinen Bericht mitgebracht. Auf seinem Instagram Account berichtet er regelmässig über seine Motorradabenteuer.

1.Tag Haselrodeo, Stoppelfeld

Traditionell kümmern sich die Flint Brothers im Vorfeld um die Strecke vom Stoppelfeld.
Ich habe mich früher immer gefragt, was denn die Leute daran finden, wenn sie so mit alten Motorrädern auf nem Acker im Kreis fahren (Boring!) – inzwischen habe ich es begriffen und weiß gar nicht warum ich das nicht schon seit Jahrzehnten mache. Verrückt.

Meine Stoppelfeld Erkenntnis dieses Jahres ist: erst ungefähr 1 1/2 Stunden nach dem Start, aka der Feldfreigabe auf den Acker zu fahren, weil dann schon schöne Anlagekanten in die Kurven gepresst wurden (auf Verdichtungsbasis) in die man sich so richtig schön reinlegen konnte.
Geil.

2.Tag Haselrodeo, Steinbrüche

Je nach gestriger Abendgestaltung schlägt man etwas verkatert beim Morgenappell auf – und hört sich die Orga für den spannendsten Teil der Veranstaltung an. Mein persönliches Highlight: die Steinbrüche und Gruppenfindung. Aufgeteilt werden die Gruppen anhand der Menge der Steinbrüche – also 4 Steinbrüche = 4 Gruppen. Und jede/r sucht sich selbst nach seiner eigenen Einschätzung die Gruppe aus, in der er/sie/es mitfahren möchte: also Rookie / Anfänger, Standard, Pro oder sogar Pro Pro…

Man trifft sich dann zur ausgemachten Zeit mit seiner Gruppe und deren Guides und fährt als geschlossener Verbund los zum ersten Steinbruch. (Geil, ich liebe Konvoi fahren – alle zusammen und schön versetzt!)
Logisch: jede Gruppe fährt einen anderen Steinbruch an. Dort wird dann 1,5 Stunden gefahren. Hoch, runter, drüber, drunter und durchzufahren, bis die Guides sagen: „Letzte Runde – sammeln – wir müssen zum Nächsten!“

Die Guides haben am Vortag eine Einweisung der Streckenbauer erhalten: seit Jahren kümmert sich John und die jeweiligen Steinbruchbesitzer darum, was man aus den einzelnen Steinbrüchen Streckenmässig so rausholen kann, was nicht immer ganz einfach ist, denn dort wird bis Freitagabend noch gearbeitet….
Bisher hat das allerdings jedes Mal hervorragend geklappt und es ergaben sich super Strecken, die es in sich haben. Je nach Gruppe und eigenem Ermessen ist man schon nach drei vier Runden ganz schön „gerädert“ und macht eine Pause bei den stationierten „Fahrerlagern“ mit Wasser, Apfel, Banane und den Helfern des DRK und guckt den anderen beim Fahren zu.

Und so vergeht ein wahnsinniger toller Tag wie im Fluge.
Voller Adrenalin, Eindrücken, Erfahrungen & Erkenntnissen kehrt nach und nach jede Gruppe zurück ins Basislager (der Haselroth Hof) wo man sich voller Begeisterung, beim ersten Bierchen, mit den anderen austauscht! (Die Schnellen & die Streber waren da dann auch schon duschen!)

Auf jeden Fall erfährt man dann sehr schnell: welche Maschine hat nicht durchgehalten, wer ist wie wo gestürzt, gesprungen, gab es Knochenbrüche… ?!

Meines Wissens sind wir dieses Jahr um große Verletzungen drumherum gekommen – alle hatten irgendwie einen Schutzengel – allerdings sind mehrere Maschinen verreckt. Warum ?! Keine Ahnung – ich war in der Rookie Gruppe – als Guide – und hatte dort genug zu tun. Und von „uns“ sind alle glücklich & heile auf Achse nach Hause gekommen! Haha!
Know your limit! Rookie Love!

Zu guter Letzt:
„Super & vielen Dank“ an dieser Stelle an: die Veranstalter, den DRK, den
Steinbruchbesitzerinnen, den ganzen freiwilligen Helferinnen, den Guides und vor allem: den tollen Teilnehmerinnen! Ich persönlich finde es mega gut, dass die Teilnehmerzahl auf 100 Leute begrenzt ist – was es sehr familiär macht und demnach auch sehr sehr angenehm.
Selbstverständlich ist mir bewusst, dass so ein Artikel wie dieser nun höchstwahrscheinlich dazu beiträgt, dass die Bewerbungen für nächstes Jahr mehr werden.

Gut zu wissen ist: um mehr Frauen für dieses Event zu begeistern, gibt es für euch keine Beschränkung bei dem Baujahr der Fahrzeuge! Yeah

Lasst uns zusammen einfach eine tolle Zeit haben – auf dem Haselrodeo 2025!
Ich freu mich drauf!

Wir waren letztes Wochenende beim Scrambler Fever in polen und es war mal wieder richtig gut! 2 Tage durch die Wälder knattern mit ca. 70 anderen Enduro-verrückten. Durch die extreme Trockenheit, waren viele Waldwege eine einzige Sandhölle. Jeder hat darüber geflucht, viele sind gestürzt aber alle hatten danach ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Mehr zu diesem Event gibt es bald….

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